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«Ich möchte das Tablet nicht mehr missen»

Martin Spaltenstein, Sekundarlehrer in Seuzach, setzt das Tablet differenziert und mit grosser Begeisterung im Unterricht ein.

von Anna Durmaz
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War Corona der Grund für die Einführung?

Seit 2020 erhalten Sekundarschülerinnen und Schüler in Seuzach beim Eintritt ein Tablet. Corona hat wohl die Einführung beschleunigt. Am Anfang der Pandemie mussten wir zahlreichen Schülerinnen und Schülern einen Laptop mit nach Hause geben. Nun sind alle Schülerinnen und Schüler auf dem gleichen Ausrüstungsstand.

Wie setzt du das iPad im Unterricht ein?
Der Einsatz des Gerätes ist äusserst vielfältig. Die Lernenden können die verschiedenen Programme des Lehrmittelverlags und auch die Lernplattform der SekZH nutzen. Texte schreiben sie direkt auf ihrem Gerät und geben sie via Teams ab. Sie sehen sich in der Geografie Filmbeiträge an, die ich ihnen werbefrei mit dem Programm «ClipGrab» in Teams zur Verfügung stelle. Zusätzliche Arbeitsblätter muss ich nicht mehr ausdrucken. Sie können die Aufgaben im PDF lesen und in ihr Heft lösen. Die Lösungen finden sie auch gleich in Teams abgelegt oder sie fotografieren eine Aufgabe mit der App «Photomath», welche sogar die Rechenschritte zeigt. In der Mathematik lassen sich Themen mit Excel erarbeiten und die Schülerinnen und Schüler lernen, mathematische Funktionen zu nutzen. Arbeitsblätter in Geografie können sie in Word ausfüllen. Ich spare eine Menge Papier. In der Informatik können sie ihre eigenen «Scratch»-Programme erstellen und die Software von «Bits» nutzen. Im Musikunterricht kreieren wir eigene Beats und nehmen selbstgetextete Raps auf. In der Naturkunde können sie ihre Experimente dokumentieren und die Versuche fotografieren oder filmen. Sie erstellen Präsentationen. Sie können gemeinsam an Dokumenten arbeiten. Nun hat man das Gerät immer gleich zur Hand; auch für kurze Sequenzen.

Welche Empfehlungen hast du für Lehrpersonen?

Anfangs viel Geduld zu haben. Ausserdem braucht es klare Regeln, die auch von den Eltern unterschrieben werden. Die Schülerinnen und Schüler können nur Apps nutzen, die von der Schule installiert wurden. Die Chatfunktion in Teams für einzelne Personen sperren, das kriegen gewisse Lernende nicht in den Griff. Auf dem Pausenplatz dürfen die Tablets nicht genutzt werden. Die Geräte müssen die Lernenden zu Hause laden.

Wo sind die Grenzen und die Nachteile für den Einsatz des iPads?

Die Funktionen von Word sind nicht gleich umfangreich wie in der Version auf dem Computer. Einigen Schülerinnen und Schülern muss man das iPad auch mal aus der Hand nehmen. Wenn das Internet im ganzen Schulhaus ausfällt und die halbe Belegschaft in den Panikmodus wechselt, denke ich, es ging jahrelang ohne und vermisse etwas mehr Gelassenheit. Insgesamt möchte ich das iPad jedoch im Unterricht nicht mehr missen.

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