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Dienstaltersgeschenk in der unterrichtsfreien Zeit?

Zu Recht haben sich etliche Lehrpersonen während der kantonalen Vernehmlassung zum
Berufsauftrag beim ZLV gemeldet und ihren Unmut zur versteckten Änderung beim Dienstaltersgeschenk (DAG) kundgetan. Die meisten von ihnen ärgerten sich gewaltig über den Fusstritt der Bildungsdirektion in den Hintern der Lehrpersonen.

von Dani Kachel
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Die Frage der Bildungsdirektion in der Vernehmlassung zum neuen Berufsauftrag (nBA) lautete: «Sind Sie damit einverstanden, dass ein Dienstaltersgeschenk in der unterrichtsfreien Zeit bezogen werden muss?»

Mit Verlaub: Weder gehört dieser Punkt in den Berufsauftrag für Lehrpersonen noch ist die vorgesehene Änderung so umsetzbar, wie es Silvia Steiner vorsieht. Es ist rein technisch unmöglich, das Dienstaltersgeschenk in der unterrichtsfreien Zeit zu beziehen – weil diese Zeit bereits ausgefüllt ist mit dem Bezug der ordentlichen Ferienwochen, dem Kompensieren der Mehrarbeit aus den Unterrichtswochen und den weiteren Vor- und Nachbereitungsarbeiten.

Der ZLV spricht sich deshalb in der Vernehmlassung sehr dezidiert gegen diese Änderung aus. Bei den Punkten, die tatsächlich in den Berufsauftrag gehören, kann der ZLV in derVernehmlassung mehr Zustimmung signalisieren. Besonders positiv zu erwähnen ist die Erhöhung des Lektionenfaktors, die allen Lehrpersonen – also Fach- und Klassenlehrpersonen– zugutekommt. Doch die bisherige Möglichkeit, dass Gemeinden vom Lektionenfaktorabweichen können, ist abzuschaffen. Diese Willkür muss aufhören.

Der ZLV begrüsst zudem den Grundsatz, die Pauschale für Klassenlehrpersonen (KLP) zu erhöhen. Die KLP sind Dreh- und Angelpunkt des schulischen Geschehens! Doch leider hat sich die Bildungsdirektion von der knausrigen Seite gezeigt: die Erhöhung um lediglich 20 Stunden im Jahr deckt die Aufwandseite der KLP bei weitem nicht ab. Da braucht es klarmehr! Der ZLV hat anhand einer Zusammenstellung akribisch aufgezeigt, dass die zeitlichen Aufwände für die KLP-Arbeit gegen 250 Stunden pro Jahr betragen. Da kommen die vorgeschlagenen 120 Stunden viel zu mager daher und zaubern bestimmt keine neuen Klassenlehrpersonen in die Schulzimmer. Deshalb muss die Politik bei diesem Punkt entschieden nachbessern.

Zu begrüssen ist auch die Erhöhung des Lektionenfaktors für Lehrpersonen während der Berufseinführung in den ersten zwei Jahren um zusätzlich vier Stunden. Im Vergleich zum Status quo von 1.5 Stunden ist da die richtige Flughöhe getroffen worden. Es ist tatsächlich im Sinne einer gesunden Volksschule, wenn auch Berufseinsteigende eine 100%-Anstellungwieder für eine reale Option halten. Dafür muss aber dringend sichergestellt sein, dass alle Schulgemeinden diese Erhöhung gewähren müssen. Ansonsten schaffen wir ein neues Feldder kommunalen Willkür.

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