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«Es ist mir hoffentlich gelungen, die Volksschule im Bildungsrat gut zu vertreten»

Ein sicherer Wert in der Bildungslandschaft und auch in den SekZH war in den letzten 12 Jahren Martin Lampert. Der aus Wädenswil stammende Sekundarlehrer hat sich unermüdlich, mit grossem Fachwissen und Dossier Sicherheit in diesem Gremium zu einer ernstzunehmenden, vielbeachteten Instanz entwickelt.

von Anna Durmaz
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Verabschiedung von Martin Lampert

Sein kompetentes Auftreten, seine wohlüberlegten Argumente, seine Eloquenz machten ihn zu einer unüberwindlichen Hürde für alle nicht fundierten Meinungen, die ihm und damit auch der Lehrerschaft entgegenschlugen. Nun ist seine Amtszeit nach zwei Wiederwahlen vorbei, sehr zum Bedauern aller Personen, die mit ihm zu arbeiten hatten. Sein Stil wird in Erinnerung bleiben, auch wegen seiner gekonnt geknoteten Halstücher, einem Statement an elegante Zeitlosigkeit.

Bildungsrat, das tönt mächtig wichtig, doch was macht dieses Gremium? Martin Lampert gibt selbst Antwort: «Der Bildungsrat ist ein Fachgremium für Bildungsfragen, das vom Kantonsrat eingesetzt wird. Er hat Entscheidungskompetenz beispielsweise für die Inkraftsetzung des Lehrplans für die Volksschule oder für die Ausgestaltung der Zeugnisse.»

Während seiner Amtszeit setzte sich Martin Lampert für die Gestaltung des Lehrplan 21 ein. Er arbeitete daran, dass dieses Werk auf einen Umfang reduziert wurde, der für die Schule tauglich ist. Dabei konnte er immer mit dem Rückhalt in den Verbänden rechnen, ein grosses persönliches Anliegen.

Als Präsident der Lehrmittelkommission war es Martin wichtig, dass, aufbauend auf den Lehrplan, kompetenzorientierte Lehrmittel geschaffen werden. Nur dadurch wurde dem Lehrplan wirkliches Leben eingehaucht. Der Einbezug von Lehrpersonen in die Schaffung neuer Lehrmittel ist für Martin Lampert essenziell. Die Arbeitsweise des Lehrmittelverlags rühmt er, denn dieser Verlag ist ein veritabler Gewinn für die Lehrpersonen. Als leuchtendes Beispiel dient das französisch Lehrmittel Dis Donc!, das die Motivation für unsere Landessprache signifikant erhöht.

Die Reform 2022 der Mittelschulen und die Bildung von Kompetenzzentren an den Berufsschulen waren zwei wichtige Geschäfte, die Martin Lampert mit grossem Engagement mitgestaltet hat.

In seiner Zeit im Bildungsrat schätzte Martin Lampert den Austausch, die Diskussionen mit den Menschen. Weit weg von jeglicher Parteipolitik wurde da über Sachthemen geurteilt. Das tut der Schule gut. Wenn er sich etwas wünschen könnte, dann wären das mehr Kompetenzen für den Bildungsrat. Er meint, dass damit wohl auch das Debakel um den neuen Berufsauftrag hätte vermieden werden können.

Nun wird Martin Lampert wohl vermehrt auf der Tribüne des Letzigrunds oder schwitzend auf dem Velo in den steilen Bergstrassen von Flims anzutreffen sein.

Danke, lieber Martin, du hast viel für die Lehrpersonen und für die SekZH erreicht. Als deine designierte Nachfolgerin gilt Anna Richle, eine Person, die du gerne auf dieser Position siehst.

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