Christian Hugi, Unterstufenlehrperson und seit 2017 Präsident der ZLV, und wird demnächst in der Geschäftsleitung des Dachverbands Schweizer Lehrerinnen und Lehrer Einsitz nehmen.
«Ich finde es wichtig, dass der Organisationsgrad der Lehrerinnen und Lehrer im Kanton Zürich deutlich höher und die Stimme der Lehrpersonen so noch kraft- und wirkungsvoller wird. Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg wird erreicht sein, wenn mindestens die Hälfte aller Zürcher Lehrerinnen und Lehrer an der Volksschule unter dem Dach des ZLV vereint ist. Der Zusammenschluss von SekZH mit der ZLV Sektion Sekundarstufe 1 ist ein bedeutender Schritt in diese Richtung.
Der Mangel an Lehrpersonen wirkt sich negativ auf die Qualität der Volksschule aus. Die Belastung der Lehrerinnen und Lehrer ist hoch und unbezahlte Überzeit ein ungelöstes Problem. Das hängt hauptsächlich mit dem unausgereiften Berufsauftrag für uns Lehrpersonen zusammen. SekZH und ZLV arbeiten darum gemeinsam auf deutliche Verbesserungen hin, mit dem Ziel, dass strukturelle Überzeit und Pensenreduktionen wegen Überbelastung der Vergangenheit angehören.»
«Meine Ambitionen leiten sich aus den Visionen ab. Ich tue alles dafür, um den Organisationsgrad bei den Zürcher Lehrpersonen zu erhöhen und die strukturell bedingte Überzeit zu reduzieren.»
«Wie viele Schulzimmer, ist auch das meiner Klasse eigentlich zu klein für zeitgemässen Unterricht und die grossen Durchschnittsklassen im Kanton Zürich. Da meine Kollegin und ich aktuell aber eine eher kleine Klasse haben, ist dies für uns derzeit weniger spürbar und wir konnten sogar zwei «Büros» einrichten. Diese stehen den Kindern zur Verfügung, wenn sie vorübergehend gerne in einer ruhigeren Umgebung arbeiten möchten. Das wird von den meisten sehr geschätzt und die «Büros» werden darum viel genutzt. Das zeigt, wie wichtig ausreichend Schulraum für das Arbeitsklima und das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler ist.»
«Die Öffentlichkeit hat im letzten Jahr einmal mehr deutlich erkannt, welch wichtige gesellschaftliche Bedeutung den Volksschulen und den Lehrpersonen zukommt. Wie viele andere Berufsgruppen auch, haben gerade wir Lehrpersonen in der Corona-Krise Herausragendes geleistet, und dies, obwohl wir wegen der vielen «Kunden-Kontakte» besonders exponiert waren. Dafür gab es viel Anerkennung in den Medien und von politischer Seite. Umso enttäuschender ist es, dass diese Anerkennung kaum in raschen und beherzten politischen Taten Ausdruck fand. Der Schutz von Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen wird leider immer noch zu wenig ernst genommen, das zeigt sich etwa punkto Raumluftqualität.»
«Ich lebe in einer wunderbaren Partnerschaft, die mir viel Kraft und Ausgleich zu meinem Engagement für die Schule und den ZLV gibt. Wenn möglich verbringen wir Ferientage und einige Wochenenden in unserem Ferienhaus in den bernischen Voralpen. Auch unser schwarzer und sehr unbändiger Königspudel ist immer wieder für Abwechslung gut und sorgt dafür, dass ich bei jedem Wetter raus und an die frische Luft komme. Das tut gut und macht, wenn nötig, den Kopf wieder frei.»
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