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Liebe Anna

Im Namen der SekZH danken wir dir von Herzen für dein grosses Engagement im Vorstand. Mit viel Herzblut hast du dich für zahlreiche Geschäfte engagiert. Doch nun sind zehn Jahre um, und du machst, was du dir vorgenommen hast. Du verlässt den Vorstand, bleibst aber unserer Sprachenkommission erhalten.

von Natalie Thomma
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An unser erstes Date erinnere ich mich noch heute. Auf der Piazza der Pädagogischen Hochschule Zürich kamst du mir laut rufend und winkend entgegen. Nein, wir kannten uns noch gar nicht. Du nahmst einfach an, dass ich es war. Und hättest du dich geirrt, wäre das nicht schlimm gewesen. Für die wenigen, die es nicht wissen: So ist Anna Durmaz.

Dein Name ist für mich untrennbar mit der SekZH verbunden. Mit dem Magazin Fokus hat unsere Zusammenarbeit angefangen. Daraus entwickelten wir ein Webportal. Wir haben fünf Jahre lang konzipiert, formuliert, redigiert und lektoriert. Und nach der Arbeit gabs immer einen Apéro mit Nüsschen.

Liebe Anna, wir haben unzählige Sitzungen hinter uns – Vorstandssitzungen, Kommissionssitzungen, Delegiertenversammlungen, Redaktionssitzungen. Du warst fast immer anwesend und im Gegensatz zu mir immer bereit, dir danach an der Bar ein Glas Wein zu gönnen. Danach bist du viele Jahre mit Kaspar Vogel nach Hause gefahren. Die Quintessenz dieser Heimfahrten waren interessante Gespräche und dazu jeweils eine Pfefferminz-Lutschtablette mit starkem Geschmack.

Du hast ein Feingefühl für die Menschen in deinem Umfeld und entdeckst deren Vorlieben mit sicherem Instinkt. Nie hättest du mir eine Pfefferminz-Lutschtablette angeboten. Dafür hast du mich mit deinen Geschichten immer wieder zum Lachen gebracht. Nicht alle davon waren salonfähig, aber einige unvergesslich. Was du mir im Volkshaus vor der Diskussion zum Neuen Berufsauftrag über den Moderator zugeflüstert hast, werde ich im Leben nicht vergessen! Aber ich werde schweigen wie ein Grab.

Kaspar Vogel und ich waren uns einig: Ohne Menschen wie dich wäre die Welt ärmer.

In den Sitzungen wirst du mir vor allem für eines in Erinnerung bleiben: Deine Gradlinigkeit. Ob du die Mehrheit hinter dir hattest oder nicht. Du hast deine Meinung vertreten. Du hast laut mit Gedanken experimentiert. Damit hast du den SekZH-Sitzungen exakt jenes Mass an Unberechenbarkeit verpasst, dass das Gremium nach einem langen Tag brauchte. Auch wenn wir nicht einer Meinung waren – spannend wars immer, Langeweile war nie deins.

Fünf Jahre lang haben wir Seite an Seite gearbeitet. Das Geheimnis deiner Nimmermüdigkeit wird mir persönlich ein ewiges Rätsel bleiben. Immer gabs in deinem vollgekritzelten Unterrichtsheft noch eine Ecke für eine weitere Sitzung. Du hast die SekZH lange in den Vereinigten Personalverbänden vertreten. Du warst die Chefredaktorin unserer «Heftli», wie du unsere diversen Magazine nanntest, Bindeglied der Kantonalen Elternorganisation, Bezirksdelegierte, LKV-Ersatzdelegierte. Du hast Bildungsreisen organisiert und deine Kolleg/innen als Reiseleiterin mit deinem Charme und Witz bezaubert. Du hast den Vorstand tatkräftig bei der Neukonzipierung der Mitgliederwerbung unterstützt. Kurz, du warst unermüdlich und unglaublich begeisterungsfähig.

Bei allzu vollen Doppelseiten in deinem Unterrichtsheft blieb uns immer noch das Telefon am Sonntag oder – wenn ganz dringend – WhatsApp. Hier meine Lieblingskonversation vom April 2023. Anna: «Bin grade am Putzen, dann Ausflug mit Velo, Wein, Wurst und Weiteres! Artikel kommt, aber nicht heute!» Natalie: «Meiner kommt auch später. Ich geh gleich nach Olten.» Anna: «Olte dich wohl!»

Ungern lasse ich dich ziehen. Ich werde unsere Zusammenarbeit sehr vermissen und stelle mir am besten gar nicht vor, wie es ohne dich sein wird. Du wirst uns allen fehlen! Damit dus weisst: Die Treppe zur PHZH-Piazza heisst in meinem Kopf zu deinen Ehren Anna-Durmaz-Steig. Wenn du ihn das nächste Mal erklimmst, bist du hoffentlich glückliche Präsidentin des Berufsbildungsforum Winterthur und Präsidentin der Sprachenkommission, und Wiedersehen wird viel Freude machen.

Guter Gruss

Natalie Thomma

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