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Kaspar Vogel – engagierter Vertreter der SekZH (und des Fisherman’s) tritt aus dem Vorstand zurück

Seine Mitwinterthurer Vorstandskolleginnen werden die Heimfahrten mit ihm vermissen. Die Nachbesprechungen der Vorstandssitzung im Auto hatten –Fisherman’s-Friend-Lutschtabletten sei Dank – eine pfefferminzige Schärfe. Doch da ist viel mehr: Kaspars umfassende Verdienste haben den SekZH Verband in den letzten Jahren geprägt.

von Anna Durmaz
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Er ist der Sekundarlehrer, dem Eltern auf den ersten Blick vertrauen. Der effiziente Schaffer im Klassenzimmer mit eigener Kaffeemaschine und fundierter Meinung, auch was sein Äusseres betrifft. Zeitloses Sakko und Hemd, aber keine Krawatte. Hosen, die einen Morgen im Wald so formschön überstehen wie eine lange Sitzung im Volksschulamt oder mit dem Schulleiter. Hat er lange Tage? Ist er je müde? Man weiss es nicht so genau. Kaspar Vogel im Alltag ist wie ein Hockeyspieler auf dem Eis: Zwischen schnellen Spielzügen dreht er wachsam Runden.

Dass Kaspar seine Berufung als Klassenlehrer in der Sek B gefunden hat, erstaunt nicht. Der Name Vogel ist in Winterthur unter Lehrpersonen seit Generationen ein Begriff. Dass er dieses Potenzial der SekZH zur Verfügung stellte, war ein grosszügiges Geschenk an seinen Berufsstand.

Wie alles begann

Als langjähriges Mitglied und Delegierter des Bezirks Winterthur war Kaspar schon aktiv, als die SekZH noch als Altherrenclub fungierte. Die Vorstände waren damals in Würde ergraut und sehnten sich nach Florida. Man fragte sich, was danach mit den SekZH passieren sollte. An einer denkwürdigen Sitzung im Schweizerhof in Zürich, an dem auch etliches an Grappa floss, stand fest: Kaspar wird neuer Präsident. Er konnte am nächsten Morgen nicht mehr genau den Gedankengang nachvollziehen, der seine Entscheidung beflügelt hatte, doch Kaspar ist ein Anpacker, ein Macher, einer der zu seinem Wort steht, der Verantwortung und somit auch die SekZH übernahm.

Mit grosser Begeisterung führte er den Verband. Seine Sitzungen waren immer hervorragend geplant und hörten pünktlich um 22 Uhr auf. Er war stets Dossier sicher und verteidigte seine Standpunkte eloquent.

Die grossen Geschäfte

Eine seine überragenden Eigenschaften war und ist dennoch seine Kompromissbereitschaft. Kaspar beharrt nie stur auf etwas, sondern hört dem anderen genau zu. Er lässt sich überzeugen, aber nur von den besseren Argumenten.

Sein erstes grosses Geschäft war der Lehrplan 21. Da waren die SekZH Vorstandmitglieder in den massgebenden Projektgruppen des VSA vertreten und so entwickelte sich dieses Geschäft zur vollen Zufriedenheit. Bis heute noch gibt es kaum Kritik am Lehrplan 21.

Dann erschien, der Teufel im Gewand des neuen Berufsauftrages. Lange hatte er sich in den dunklen Ecken des VSA verborgen gehalten, war nur manchmal zu später Stunde über den Gang gehuscht. Aber schliesslich wurde er eingefangen und den Lehrpersonenverbände zum Frass vorgeworfen. Und die Verbände verdarben sich gründlichst den Magen. So übel war die Verstimmung bei Kaspar, dass er sein Amt als Präsident aufgab und von da an als Vizepräsident fungierte.

Vizepräsidium: Die Highlights

Auch diesen vielfältigen Job füllte Kaspar mit grösster Begeisterung und Hingabe aus. Es gäbe über jedes seiner Ämter sehr viel Wichtiges und Spannendes zu schreiben, doch das würde ein ganzes Magazin in Anspruch nehmen. Einige Rosinen müssen reichen.

Als Vizepräsident des VSGYM sorgte er dafür, dass ein Dialog an der Schnittstelle Sek I Gymnasium entstand. Diese Arbeit gelang, was sich an der ausserordentlich grossen Teilnahme von Sekundar- und Mittelschullehrpersonen an der Versammlung des VSGYM zeigte. Ein grosser Erfolg, der Kaspar zu Recht stolz machte.

Kaspar war Mitglied in verschiedenen bildungsrätlichen Kommissionen, er lobbyierte bei der KBIK, er engagierte sich in seiner Heimatstadt Winterthur und im Kanton Zürich.

Um es mit seinen eigenen Worten auszudrücken: Er warb wie ein Staubsaugerverkäufer um neue Mitglieder. Er telefonierte und schrieb, er argumentierte und überzeugte, er lud ein und bewirtete und er versprühte Lebenslust und Arbeitsfreude. Er überzeugte auch Lehrpersonenmuffel davon, dass es nichts Sinnvolleres gab, als sich in den SekZH zu engagieren.

Kaspar hat die Gabe, seinem Gegenüber zu vermitteln, dass er oder sie wichtig, spannend und interessant ist. Das macht es zum Vergnügen, mit ihm eine Unterhaltung zu führen.

Der Abschied

Und nun verlässt er nach 13 Jahren den Vorstand der SekZH und wendet sich anderem zu. Er wählt genau den richtigen Zeitpunkt. Der Vorstand wird ihn zutiefst und innigst vermissen. Die Gesprächspartner aus Politik und Bildung werden ihm heisse Tränen nachweinen.

Die Nachfolge von Kaspar anzutreten, scheint die Aufgabe für eine Mischung aus Superman und Mutter Theresa. Nicht unmöglich, aber doch sehr anspruchsvoll. Und wer hat diesen Nachfolger gefunden? Natürlich, Kaspar!

Lieber Kaspar, wir werden dich und deine fundierten, wohlüberlegten, auch witzigen und immer wohlwollenden Beiträge schmerzlich vermissen. Du warst das kompetente und verlässliche Gesicht der SekZH.

Herzlichen Dank für dein grosses Engagement!

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